

Liebe Erlenwerk-Freund*innen
Der Lavendel blüht lila und der Flieder.
An der Elbe habe ich die Nachtigall gehört und im Alaunpark die Menschen.
Jedes Jahr das Aufblühen und die Freude.
Und dann ist es auch die Zeit, in der wir Menschen kennen lernen oder ihnen wieder begegnen.
Zwischen den Straßen und Bäumen.
Und die Zeit, in der Menschen von ihren Fahrrädern absteigen und teilen und bleiben und erzählen.
Wenn das Erlenwerk zu einem Ort wird, in dem Menschen eine Stunde oder drei absteigen und mit sich selbst und anderen teilen, dann ist es ein guter Ort.
Ein Ort an dem es viel Freude macht zu sein und zu arbeiten.
Wir erleben, wie Menschen sich einlassen auf sich selbst und auf das Material in ihren Händen.
Und wie sie, beim Schleifen der Steine ins Gespräch kommen, beim Versuch einer Zeichnung aufmerksam werden, beim Ritzen in Kupfer oder Zink es noch einmal probieren. Wie sie beim Schnitzen in Holz oder Linoleum kraftvoll werden, und wie sie in der Zartheit der geschöpften Blätter vom Maulbeer- und vom Gampibaum Feingefühl entwickeln.
All das bedeutet auch Aufblühen.
Darin findet Begegnung statt: Mit sich selbst, dem Material, dem eigenen Ausdruck und auch den anderen Menschen, die teilhaben. Eine Gruppe, von Menschen, die sich nicht kannten, wächst über die Zeit des Kurses zusammen und entwickelt eine eigene Sprache.
In den vergangenen Monaten haben wir im Erlenwerk viele Geburtstage gefeiert. Und so wird es zu einem Ort, an dem auch Freund*innen und Familien sich begegnen, anders und neu, sich gegenseitig in Erstaunen versetzen und schließlich gespannt sind, auf die Verwandlung, der eigenen Arbeit, die durch den Druck geschieht.
Wenn ihr noch nicht wisst, wie ihr euren eigenen Geburtstag, den eurer Freundin oder eures Vaters feiern sollt, dann fragt uns gerne an.
Wir erleben Nachmittage voller Erstaunen und Konzentration und haben nebenbei eine schöne Bar mit leckeren Getränken und backen auch Kuchen für euch.
Und wenn ihr am 07.06. Zeit habt, dann feiert unseren ERSTEN GEBURTSTAG mit uns.
Ja, das Erlenwerk wird ein Jahr und das macht uns unglaublich froh und stolz!
Wir haben da viel vorbereitet für euch und wollen noch einmal gemeinsam dieses erste besondere Jahr vorbei streichen lassen. Geburtstagskuchen gibt es, einen großen Lithostein, zum bemalen und ausserdem eine lange Monotypiegirlande.
Also: Kommt vorbei! Bringt das Erlenwerk zum Blühen! Feiert Begegnung und steigt für ein paar Minuten von eurem Fahrrad ab.
Und, ihr habt es schon gesehen: Das Erlenwerk hat jetzt ein richtiges Logo.
Drei in sich verschränkte Erlenblätter.
Es gefällt uns gut und wird schon bald an unserer Eingangstür zu sehen sein.
Auf bald
eure Ana, Sarah und Käthe aus dem erlenwerk
Foto: Judith Ziegenthaler
05 | 25 N°4

02/ 25 N°3
Liebe Erlenwerk-Freund*innen,
Letzte Woche war ich an einem Ort, in dem der Himmel sich frei über mir aufspannte.
Sterne waren da und Wolken unverstellt.
Wind und Schnee und dann der Frühling.
Das Erlenwerk soll so ein Ort sein, denke ich. Ein Ort in dem sich der Himmel aufspannt.
Gespräche. Toleranz. Musik. Kunst. Geselligkeit. Freude. Raum einer Fremden zu begegnen.
Die Erzählung einer Lebensgeschichte steht neben der gerade entstanden Monotypie.
Und es ist dann nicht mehr wichtig zu wissen, weshalb man eigentlich da war. Ging es wirklich darum eine Technik zu erlernen, Kunst zu produzieren, oder geht es um diese Begegnung und das Erleben von Weite und der Spannung die dabei entstehen kann.
Das Gespräch, dass innerhalb künstlerischer Prozesse mitunter auch ohne Worte daher kommt, bereichert. Die Begegnung der Fremden, die Begegnung der Freund*innen, die Begegnung mit dir selbst - geschieht in einem Raum, der frei ist von Wertung.
Vor zwei Wochen haben wir zum Tag des offenen Erlenwerks eingeladen und einen so vertieften und ruhigen Nachmittag erlebt. Wir waren da und einige Menschen kamen und haben mit uns geteilt und wir mit Ihnen.
So soll das sein- denke ich.
Und ihr dürft auch kommen, dürft euch auf Prozesse einlassen und teilhaben und selbst Ideen einbringen.
Das Programm für das Sommersemester steht und ist vielfältig.
Gerne bieten wir auch individuelle Gruppenworkshops, Geburtstage, Feste und Feiern innerhalb und außerhalb des Erlenwerks für euch an. Ladet euch ein! Ladet uns ein!
Und ihr dürft uns natürlich auch unterstützen. Nach wie vor sind wir auch darauf angewiesen, da wir alles zu dritt stemmen und momentan keinerlei Förderungen bekommen. Habt vielen Dank für diesen unglaubliche Support unseres Crowdfundings im Dezember 2024!
Wir freuen uns sehr auf eure Erlebnisse mit der Kunst, dem Handwerk und dem aufgespannten Himmel zwischen uns.
Auf bald
eure Ana, Sarah und Käthe aus dem erlenwerk

11/ 24 N°2
Liebe Erlenwerk-Freund*innen
Die Schneeflocken erinnern mich daran, dass es nun wieder Zeit wird, euch zu schreiben.
Der Himmel zeigt sich in Graustufen und Licht. Es ist kalt draußen und nass.
Ich mag diese Zeit im Erlenwerk. Sie ist konzentriert und still und doch übervoll.
Wir spüren sehr, dass auch ihr aus dem Sommer zurückgekehrt seid. Da ist mehr Zeit für das versunkene Arbeiten oder das Kennenlernen der eigenen Fingerfertigkeit beim Bespannen einer Schachtel.
In den letzten drei Monaten haben wir uns neu hinein gefühlt ins Erlenwerk. In das Arbeiten und Weitergeben, in das Menschen begleiten und herausfordern, in das Präsent sein und sich zurück ziehen. Die Werkstatt bleibt im alltäglichen Erleben kein herzklopfendes Abenteuer, sondern wird durch die Menschen, die kommen, sich wohl fühlen, arbeiten und ausprobieren, durch unsere eigene Arbeit dort, real und normal. Und das ist gut.
Weil dieses Alltägliche für das künstlerische Arbeiten unbedingt notwendig ist und das Wissen darum, dass nicht alles heute geschehen muss und dass es morgen oder vielleicht auch erst übermorgen weiter geht.
Häufig werden wir gefragt, wie es denn so läuft bei uns.
In uns steckt die Tendenz uns an Zahlen zu orientieren und daran zu messen, ob es eben “läuft”.
Doch schlage ich vor dem etwas entgegenzusetzen und zu sagen:
Ja es läuft sehr gut, weil in den letzten Monaten fünf sehr fantasievolle Marionetten entstanden sind und drei Kinder sich intensiv mit Pflanzen auseinander gesetzt haben und sich wohl gerade bei jeder Pflanze die Frage stellen ob die Struktur wohl interessant für einen Druck wäre.
Ja, es läuft gut, weil im Erlenwerk Kinder mit ihren Eltern und Eltern mit ihren Kindern neue Erfahrungen machen, Zeit haben und Geduld üben.
Ja es läuft gut, weil nun mehr Menschen wissen, was eine Monotypie ist oder PulpPainting oder weil einige Menschen einen Ort gefunden haben, in dem Sie kontinuierlich künstlerisch arbeiten können und dies so sehr wertschätzen.
Weil es einfach so viele Menschen gibt, die sich interessieren und darauf freuen sich demnächst oder irgendwann einmal bei einem Kurs anzumelden und es auch schon Menschen gibt, die sich auf diese intensive Reise der Lithografie und der Radierung eingelassen haben und sich auf die Sprache der Kalkschiefersteine und Kupferplatten einlassen.
Und weil wir uns wöchentlich treffen und die Zeit nie ausreicht, um zum Ende zu kommen, mit allen Plänen und Ideen.
Und keine Frage, dass wir in vielen Dingen auch wirtschaftlich denken müssen, um das Erlenwerk zu erhalten. Wir sind natürlich darauf angewiesen, dass Menschen das Erlenwerk finden und dass sie es gut finden und dass es Menschen gibt, die uns finanziell unterstützen. Deshalb haben wir auch diese Jahr wieder ein Crowdfunding organisiert.
Aber unser Ziel ist es ja vor allem, einen Ort zu schaffen, Raum zu geben, Kunst zu ermöglichen und Zeit.
Und deshalb läuft es sehr gut und wir erzählen von Marionetten und Pflanzen und Drucken und der Adventszeit.
Da gibt es viele Ereignisse, Workshops und Events zu denen wir euch ganz herzlich einladen!
Ihr seht, da ist viel los bei uns.
Kommt gerne vorbei, seid dabei oder schreibt eine Mail und teilt uns eure Gedanken.
In jedem Fall wünschen wir euch eine gute Adventszeit und ihr hört uns in dieser Form das nächste Mal im Februar.
Auf bald
eure Ana, Sarah und Käthe aus dem erlenwerk

8/ 24 N°1
Liebe ErlenwerkFreund*innen, IM AUGUST 2024
Genau ein Jahr ist es her, dass unsere Gedanken das erste Mal das erlenwerk aufspürten. Damals hatte es natürlich noch nicht seinen Namen: erlenwerk.
Der kam dann später zu uns und wir mögen ihn jetzt sehr.
Wir stapelten alle unsere Ideen aufeinander und fingen an sie zu sortieren.
Wir, Ana, Sarah und Käthe, fingen an ein Team zu werden.
Das Jahr war lang und kurz - wir haben viel geschafft und sind mit manchem nicht schnell genug, wir haben Listen, die wir abarbeiten und Listen, die liegen bleiben. Wir haben uns mit Warentarifnummern, Gewichtszulassungen, Rampen, Gabelstaplern, Zollbehörden, Versicherungen, der Kontoeröffnung, Ausschankgenehmigung und Gewerbeanmeldung die Zeit vertrieben.
Und dann haben wir auch euch gespürt, als Menschen, die ihr da seid, die ihr uns unterstützt, die ihr das gut findet, wenn wir unsere Kräfte und unsere Kunst bündeln und vereinen.
Zuerst im Crowdfunding im Dezember 2023.
Dort haben wir das erste Mal gezeigt, wer wir sind.
Judith hat mit uns ein sehr tolles und spontanes Fotoshooting gemacht.
Was dort, beim Crowdfunding zusammenkam, war nicht nur Geld, sondern eure Anerkennung und Wertschätzung, eure Vorfreude und Freude an unserer Kunst und unserer Idee.
Dann ganz praktisch - Anfang des Jahres.
Im Einlagern, Verstauen, Umräumen, Rampe hinauf und hinunterschieben. Im Bibbern und Zittern, ob die Laderampe stark genug ist, im Wuchten und Einsortieren.
Und die Freude im April.
Unsere erste Veranstaltung - Interim - Das Dazwischen und davor, das Provisorium, die Übergangslösung - Kunst und Musik zwischen Paletten und Maschinen,
erdacht von Christin, die viele unterschiedliche Künstler*innen aus Dresden einlud und so, das Bild eröffnet, für diese Vielfältigkeit der Druckkunst. Die Diversität, von der wir Menschen ja leben.
Begleitet von Musiker*innen, die das erlenwerk zu einem Fest werden lassen.
Dann wieder praktisch im Mai.
In den Bautagen mit Konstantin, Tobias, Hartmut, Anna, Hannes und den vielen Kindern.
Plötzlich stehen da massive Arbeitstische vom Feinsten und eine Bar, die sich sehen lassen kann….. Habt ihr die Lichtleiste schon entdeckt? (Dinge, die uns stolz machen!)
Danach bei unserem Eröffnungsfest im Juni.
Und wieder stapelt sich Idee über Idee und wir lernen Menschen kennen und verknüpfen und denken nach, wie es weiter geht.
Und immer wieder geht etwas neu los - fängt an.
Wir fangen an.
Jetzt gibt es ein Programm -
Und wir wollen mit euch anfangen, zu arbeiten, Zeit geben und Raum, vielleicht Manches zeigen, aber bestimmt auch von euch lernen.
Wir haben uns das Programm vielfältig überlegt, da Menschen unterschiedlich sind - manches ist sehr frei und künstlerisch, anderes eher klar und handwerklich - und in vielem steckt beides drin.
Und wenn ihr einen Wunsch habt, den ihr noch nicht findet, dann erzählt ihn uns.
In jedem Fall freuen wir uns auf euch und auf euer künstlerisch, handwerkliches Arbeiten, auf die Zeit, die ihr euch nehmt, die Freiheit, vom Alltag kurz Abstand zu nehmen.
Auf bald im erlenwerk,
Eure
Ana, Sarah und Käthe